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Aus Alt mach Neu - erfolgreiche Werksverlagerung

01.10.2021

Im Jahr 2018 verlagerte die Firma RAIL.ONE ihr Werk in Langen bei Frankfurt nach Aschaffenburg, wo ein komplett neues Gleisschwellenwerk auf der grünen Wiese entstand. RAIL.ONE ist einer der führenden europäischen Hersteller von Gleis- und Weichenschwellen und beschäftigt weltweit ca. 650 Mitarbeiter. Nicht nur in Europa, sondern auch in Übersee werden Betonschwellen und Fahrwegsysteme für den schienengebundenen Fern- und Nahverkehr produziert.

Die Produktionsanlage in Langen war etliche Jahre im Einsatz, jedoch hatten noch nicht alle Anlagenteile ihr Produktlebensende erreicht. Ziel von Rail.One war es, eine möglichst große Zahl von Maschinen mitzunehmen und sie in ein überarbeitetes Anlagenkonzept zu integrieren. Diese herausfordernde Aufgabe wurde der Firma Weckenmann Anlagentechnik übertragen.

Ausschlaggebend für diese Entscheidung war, dass das schwäbische Unternehmen neben ausreichend qualifizierter Engineering-Kapazität, auch den Steuerungsbau im eigenen Hause hat, viel Erfahrung in der Projektabwicklung aufweisen kann und ein erfahrenes Team an Montage- und Servicepersonal vorhält.

Bestandsaufnahme

Zu Beginn des Projekts wurde gemeinsam eine Bestandsaufnahme der Altanlage vorgenommen. Nach einer Zustandsbeurteilung und der wirtschaftlichen Bewertung wurde festgelegt, welche Einrichtungen für das Werk in Aschaffenburg übernommen werden sollten. Weckenmann hat die zu klärenden Informationen für die planerische Integration in die Neuanlage vor Ort ermittelt.

Aufgabe war es, in Aschaffenburg, eine Umlaufanlage von vorgespannten Gleisschwellen zu konzipieren.

Zahlen und Fakten zum Werk Aschaffenburg:

• Standort: Limesstraße 17, 63741 Aschaffenburg (Deutschland)

• 35.000 m² Fläche

• Produktionskapazität: 600.000 Betonschwellen pro Jahr (im 3-Schicht-Betrieb bis zu 2.500 Schwellen pro Tag)

• Lagerkapazität für 120.000 Schwellen

• Produktionsverfahren: karussellbetriebenes Spät-Entschalungssystem mit umfangreicher Automatisierungstechnologie

• Produkte hauptsächlich für das deutsche Eisenbahnnetz

• Knapp 50 Arbeitsplätze in Produktion und Verwaltung

• zwei ganzzugfähige Verladegleise (20 bis 22 Waggons pro Zug)

Die Automatisierung des Werks ermöglicht einen stabilen Formentakt von etwas über zwei Minuten. Über Rollenbahnen und Querhubwagen werden die Vierlingsformen zu den jeweils nachfolgenden Stationen transportiert. Das Vorbereiten der Spannstäbe, deren Einbau in die Formen und das Spannen erfolgen komplett mannlos. Der Beton wird halbautomatisch eingebracht und hochfrequent verdichtet. Die Klimatisierung der Härtekammern ist eine Voraussetzung für den kontrollierten Härteprozess. Die Luftfeuchtigkeit und Temperatur werden dafür überwacht und gesteuert. Die Anlage entspricht den höchsten Arbeitssicherheitsanforderungen. Automatikbereiche sind komplett eingezäunt und werden entsprechend überwacht.

Lagerplatz
Betonierstation
Entschalstation

Inbetriebnahme

Etwa ein Jahr nach der Beauftragung wurde die betriebsfertige Anlage von Weckenmann an Rail.One übergeben. Das Hochfahren der Produktion auf Soll-Leistung erfolgte sehr schnell. Weckenmann war online zu jeder Zeit präsent, um alle notwendigen Optimierungen zwischen neuen Komponenten aus Dormettingen und den Bestandsanlagen zu gewährleisten und durchzuführen. Dazu zählte die komplette Transporttechnik für die Schwellenformen vom Entschalen bis in die Härtekammern. Dass die gesamte Steuerungstechnik von der Weckenmann Steuerungsabteilung projektiert, programmiert, geliefert und in Betrieb genommen wurde, war dafür eine wichtige Voraussetzung.

Die Verlagerung in das neue Werk nach Aschaffenburg ist ein großer Erfolg, und es entstanden in Aschaffenburg sichere sowie attraktive Arbeitsplätze in einer modernen Produktionsstätte, die erstklassige Schwellen für den deutschen Eisenbahnmarkt liefert.

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